Voll Opfer

Während des Geschichts- und Kunst-Workshops "Voll Opfer"? sollten sich Jugendliche durch einen
Methodenmix aus Geschichtsvermittlung, Anti-Bias-Arbeit und Kunstpädagogik gedanklich wie
künstlerisch mit Mechanismen von Ausgrenzung und Diskriminierung sowie mit Formen und Folgen
mutigen Handelns in Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzen. Das Ziel dabei bestand in
der Schärfung des historischen und sozialen Urteilsvermögens und im Erkennen individueller wie
gesellschaftlicher Handlungsmöglichkeiten.
Eine Führung rund um die Kislauer Schlossanlage, in der zwischen 1933 und 1939 ein frühes KZ
untergebracht war, bot den Einstieg in den Workshop. Mit Hilfe biografischer Mappen konnten sich
die Teilnehmerinnen anschließend die Verfolgungsschicksale einzelner KZ-Häftlinge erschließen.
Darüber hinaus konfrontierte eine Anti-Bias-Expertin die Teilnehmerinnen mit
Diskriminierungsmechanismen in der Gegenwart. Mit ihrer Unterstützung erarbeiteten sie
Argumentations- und Handlungsstrategien, um sich im eigenen Alltag Diskriminierungen
entgegenzustellen. Angeleitet von drei Künstler*innen fertigten die Jugendlichen individuelle
Arbeiten wie auch Gemeinschaftscollagen an, in denen sie sich gestalterisch zum Thema
positionierten.
Der Workshop "Voll Opfer"? fand von 24. bis 27. August in der Michael-Ende-Schule in Bad
Schönborn statt. Anschließend waren die Werke drei Monate lang im Rathaus Mingolsheim zu
sehen. Begleitend erschien ein Ausstellungskatalog.